Adventskalender – eine kleine Kunde in die/das Runde
Eine vermutliche erste Erwähnung fand der „Adventskalender“ in einem Kinderbuch aus dem Jahre 1851. Dieses Kinderbuch stammt laut Deutsches Weihnachtsmuseum in Rothenburg ob der Tauber von Elise Averdieck. Die Hamburgerin war Schriftstellerin, Schulleiterin und überdies die Gründerin des Kranken- und Diakonissenmutterhauses Bethesda in Hamburg.
So hängten laut einer Geschichte die Eltern für ihre Kinder nach und nach 24 Bilder an die Wand. Einfacher und kostengünstiger war ’ne Variante mit 24 an die Wand oder an die Tür gemalten Kreidestrichen, bei der die Kinder täglich einen Strich wegwischen durften. Diese Handlungen verkürzten den Kindern überdies die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest.
In katholischen Haushalten ist es damals Sitte auch Strohhalme in eine Krippe zu legen, für jeden Tag einer, bis zum Heiligen Abend. Weitere Formen des Adventskalenders waren beispielsweise die Weihnachtsuhr oder eine Adventskerze, die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt wurden.
Gedruckte Adventskalender
1903 brachte dann der Münchner Verleger Gerhard Lang einen gedruckten Kalender mit dem Titel „Im Lande des Christkinds“ auf den Markt. Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern zum Ausschneiden und einem Bogen mit 24 Feldern zum Aufkleben. Gezeichnet hat ihn der berühmte Illustrator Ernst Kepler aus Stuttgart.
Die 1920er Jahre betrachtet man jedenfalls als eine der Hochzeiten der gedruckten Adventskalender. In der Mehrzahl der Fälle wurden sie von Kinderbuchillustratoren, Plakatkünstlern oder Gestaltern von Grußkarten, Malbüchern, Kinderspielen und Spielkarten gestaltet.
Kunstanstalt von Reichhold & Lang
Nach 1920 verbreiteten sich schließlich Kalender, deren Fensterchen man öffnen konnte. Hinter jedem Fensterchen war auf einer zweiten, angeklebten Papier- oder Pappschicht ein Bild zu finden. Bis in die 1930er Jahre hinein genoss die lithografische Kunstanstalt von Reichhold & Lang in München den Ruf, die kunstreichsten und fantasievollsten Werke auf diesem Gebiet herauszugeben.
Ab 1940 ist Papier in Deutschland kontingentiert. Weihnachtskalender dürfen folglich nur noch auf holzhaltigem Papier gedruckt werden. Die maximalen Größen und Gewichte wurden ebenso wie die maximale Dicke von Papier und Karton von der Reichsstelle für Papier- und Verpackungswesen vorgegeben.
Nach dem 2. Weltkrieg setzte die Sehnsucht nach einer „heilen Welt“ ein, die dementsprechend auch die Weihnachtszeit einschloss. So produziert man 1945 folglich wieder Adventskalender in allen Besatzungszonen.
24 runde Rubbelfelder
Adventskalender sind in ihrer künstlerischen Gestaltung auch immer Ausdruck zeitgenössischen Kunst, egal welcher Bauart von Adventskalender. Mal ist es das aufklappbare Fensterchen, das frei zu rubbelnde Feld oder heute eine täglich neue Onlineabbildung am Bildschirm ihres Rechners. 😉
Lassen Sie sich nun in den kommenden 24 Tagen von unserem extraprint-Adventskalender überraschen.
Ihr extraprint-Team!
Quellen und Zitate: Deutsches Weihnachtsmuseum, adventskalender.de, Wikipedia